Der neue Fußballplatz

22. Oktober 2005

Am 17. September 1963 fasste der Rat der Gemeinde den Beschluss, auf den Mispliethwiesen eine neue Sportanlage zu schaffen, und begann mit dem Bau eines Umkleidegebäudes. Nach der Wahl eines neuen Gemeinderates war man jedoch mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Der größte Teil der neuen Ratsherren war nicht bereit, die Verantwortung für den Platz in der Misplieth zu übernehmen, weil er nach ihrer Meinung im Sprengbereich des Steinbruchs läge. Böse Zungen behaupteten, dass man heimlich Steine ausgelegt habe, um dann zu sagen, diese seien bei Sprengarbeiten dort hingeflogen. Man entschied, auf einem Gelände oberhalb des alten Sportplatzes im Tannengrund, dessen Eigentümer jedoch die Weideinteressentschaft  Wolfshagen war, einen Hartplatz mit Nebenanlagen zu erstellen. Man nahm sogar  ein halbfertiges Umkleidegebäude in Kauf. Das bisher erstellte Kellergeschoss des Umkleidegebäudes wurde zugeschüttet und die Mispliethwiesen mit Abraum des Diabas-Steinbruches auf die heutige Höhe aufgefüllt.

Der neue Rat hatte in seiner Planung einen entscheidenden Faktor außer acht gelassen: die Weideinteressentschaft  Wolfshagen. Es begann ein Tauziehen um die Sportplatzanlage. Schlagzeilen in der „Goslarschen Zeitung“ geben Zeugnis davon:

9. November 1964: Tumult im Gemeinderat von Wolfshagen

Nähe des Steinbruchs gefährdet neuen Sportplatz – Entscheidung nochnicht gefallen – unsachliche Zuhörer  

18. März 1965: Das Rindvieh behauptet den Platz

Vorstand der Weideinteressentschaft gegen Landfreigabe für Sportplatz Entscheidung über Sportplatz fällt  – Morgen Generalversammlung der Weideinteressentschaft – Vertretung möglich  Weideinteressenten ohne Verständnis Noch keine Entscheidung über die Lage des neuen Sportplatzes

30. März 1965: Diabas – und lokalpolitischer Sprengstoff

In einem Leserbrief nimmt Alwin Pahl vom Vorstand der Weideinteressentschaft zum Tauziehen um den Sportplatz von Wolfshagen Stellung

1. April 1965: Vernunft wichtiger als Argumentieren

Bürgermeister Pages gab Pressekonferenz – Es geht um den neuen Sportplatz

6. Januar 1966: Wolfshagens Sportplatz in weiter Ferne?

Grundstücksfrage konnte nicht geklärt werden – Letzte Möglichkeit ist Gelände über dem bisherigen Platz

12. April 1966: Jetzt Sportplatz für Wolfshagen

Rat entschied sich für den Platz an der Misplieth

Im Frühjahr 1965  wurde auf Beschluss des Gemeinderates und mit Hilfe der Bundeswehr, der Firmen Rathjens und Teerbau sowie der Mitglieder des Vereins auf dem bereits aufgeschütteten Gelände der Mispliethwiesen  ein Behelfsplatz erstellt.

Auf diesem Gelände befinden sich heute die fünf Tennisplätze. Bis zur Fertigstellung des Behelfsplatzes mussten alle Spiele auf des Gegners Platz ausgetragen werden.

Am Behelfsplatz standen jedoch keine Umkleide- und Waschgelegenheiten zur Verfügung. Das Jugendherbergswerk stellte diese Möglichkeiten in der 400 m entfernt gelegenen und inzwischen abgerissenen Jugendherberge zur Verfügung.

Der jetzige Hartplatz wurde im Sommer 1966 fertiggestellt. Das Sportheim konnte am 1. September 1968 bezogen werden. Es enthält neben Umkleide- und Duschräumen eine Sauna im noch einmal errichteten Kellergeschoss und im Erdgeschoss Toiletten und eine Gaststätte. Während die Umkleide- und Duschräume dem Verein von der Stadt zur Verfügung gestellt wurden, verpachtete sie die Gaststätte. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten durch die Stadt in den Jahren 2002 bis 2004 wurde das gesamte Gebäude Ende 2004 dem Verein zur Bewirtschaftung übertragen.

In 1972 wurde die Flutlichtanlage erstellt. Dabei stellte die Gemeinde das Material zur Verfügung. Die endgültige Fertigstellung erfolgte in Eigenleistung durch die Mitglieder.

Beim Arbeitseinsatz (v.l.): Heinz Langner, Knut Röttger, Lothar Raue, Manfred Bauerochse, Detlef Keller, Siegfried Graber, Heinz Fischer, Erich Hage, Ewald Berger, Erhard Breustedt und Hermann Vieth.

Im gleichen Jahr erstellte die Gemeinde die Umzäunung des Hartplatzes.

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